Nach dem Erscheinen ihres Debütromans »Sympathie«, der Überwachung und Identität im Internetzeitalter erkundet, fand Olivia Sudjic sich unter dem Mikroskop wieder. In einer Spirale aus Selbstzweifeln gefangen, entfremdete sie sich von sich selbst und ihrer Arbeit. Doch die eigene psychische Gesundheit verantwortlich zu machen, verdeckt ein grundsätzliches Problem: die Tendenz, das Schreiben von Frauen, ob nun Fiktion oder persönliches Zeugnis, aufgrund ihres Geschlechts zu ent-werten.
Im Rückgriff auf Sudjics eigene Erfahrungen und in Bezug auf die Arbeiten von Maggie Nelson, Chris Kraus, Rachel Cusk, Jenny Offill, Clarice Lispector, Elena Ferrante und anderen untersucht Exponiert die zerstörerischen Annahmen, denen weibliche Künstlerinnen – und jede Frau, die riskiert, sich dem öffentlichen Blick auszusetzen – ausgesetzt sind, erprobt aber auch Strategien, die es erlauben, ihnen zu entkommen.
»Wenn Olivia Sudjic über das Schreiben als Frau schreibt, breitet sich eine Beklemmung aus, die das Lesen zum Erfahren werden lässt. Ein aufwühlender, Mut machender und wunderbar übersetzter Essay.«
– Stefanie Klamuth, an:schläge