»Ein literarisches Kleinod.« Il Messagero
Markijan Kamysch ist der Sohn eines sogenannten Liquidators, der zu den Rettungs- und Aufräumtrupps gehörte, die nach dem Reaktorunfall die Schäden vor Ort beseitigten. Seit 2010 führt Kamysch illegale Ermittlungen in der Sperrzone von Tschernobyl durch. Beinahe ein Jahr hat er mittlerweile in dem strahlenverseuchten Gebiet um das Atomkraftwerk und die nahe gelegene Stadt Prypjat verbracht und seine Erlebnisse aufgezeichnet. Sein Buch ist das einzigartige literarische Dokument einer Erkundung, für die er seinen Leib riskiert. Als Sohn eines 2003 an den Folgen der Strahlenkrankheit verstorbenen Ersthelfers gehört er der »Generation Tschernobyl« an. Der Ort, der das Leben seiner Familie und das einer ganzen Gesellschaft änderte, ist für ihn »ein Land des Friedens, gefroren und zeitlos«, in dem er eine Art von Freiheit erlebt, die in den Gefängnissen einer total konsumistischen und nihilistischen Gesellschaft zu einem Raum der Utopie geworden ist. Wie ein Blinder findet er sich dort zurecht und nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise zum »exotischsten Ort der Welt«
»Kamyschs Gonzo-Grenzgängerei zwischen Journalismus und Literatur, sein Sarkasmus, seine Übertreibungen, seine Ironie, mit der er seine Streifzüge als einen „Spaziergang“ bezeichnet, lässt sich, wollte man nur ein wenig überspitzen, als ein delirierender Amok lesen«
– Christian Thomas, Frankfurter Rundschau
»Ein individueller Blick auf die Zone als literarisches Monument«
– Melanie Schippling, Büchermagazin
»Kamyschs Erzählung entwickelt einen Sog durch die bildhaften Beschreibungen der Panoramen und Rituale seiner Sperrzonen-Erkundungen, durch den Wechsel von Ich- und Du-Erzählung, der streckenweise zu einer mehr oder weniger ernst gemeinten Anleitung für den illegalen Zonenbesuch wird [...]. Sein Text ist ein beeindruckendes Zeugnis einer anderen, unzugänglichen Welt, der im besten Sinne autofiktionale Überwindungsversuch eines individuellen und kollektiven Traumas.«
– Hanna Sellheim, litlog