Die Regierung der Natur
Buch

Die Regierung der Natur

Ökologie und politische Ordnung

159 Seiten, Broschur
Preis: 12,00 €
Auch erhältlich als Ebook

»Mit der Zerstörung der Umwelt hat sich der Mensch seiner eigenen Lebensgrundlage beraubt. Will er überleben, muss er auch für ihren Fortbestand Sorge tragen. Das ändert das Wesen der Politik.«

Das Bewusstsein für die Naturzerstörung ist so alt wie die Industrialisierung, die dafür verantwortlich gemacht wird. Dennoch hat es über einhundert Jahre gedauert, bis sich das ökologische Paradigma durchgesetzt hat. Jede politische Ordnung unterstellt aber die Existenz einer Natur, die sie nicht beeinflussen kann. Im Zeitalter der Ökologie ist es die sterbende Natur, die unsere Gesellschaft bestimmt. Wollen die Menschen überleben, müssen sie sich um ihre Lebensgrundlagen kümmern und zahllose natürliche Faktoren zum Gegenstand von Politik machen. In einem überraschenden Durchgang durch die Begründungsfiguren politischer Ordnung zeigt Leander Scholz die Wandlungen des Verhältnisses von Politik und Natur: von der griechischen phýsis zum menschengemachten Anthropozän, von der politischen Ökonomie zur politischen Ökologie, von der Austernwirtschaft an der norddeutschen Küste zur Kybernetik. Die politischen Koordinatensysteme der Gegenwart bleiben davon nicht unberührt. Die Natur zu regieren bedeutet heute auch, von ihr regiert zu werden.
Buch
ISBN: 978-3-94136-096-9
Verlag: August Verlag
Veröffentlicht: 2022
Schlagworte: Ökologie, Ökologiekritik, Ludwig Klages, Modernekritik, Bevölkerungswachstum, Bruno Latour, Antike Philosophie, Wirtschaftsgeschichte, Akteur-Netzwerk-Theorie, Politische Ordnung, Mensch und Natur, Naturgeschichte

»Leander Scholz hat mit ›Die Regierung der Natur‹ einen interessanten und intelligenten Beitrag zur Debatte um die politische Ökologie geliefert.«

– Maurice Schuhmann, graswurzelrevolution

»Scholz geht es vor allem darum zu zeigen, wie sich das ökologische Denken, ja die Ökologie im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu einem gleichermaßen wissenschaftsgeschichtlichen und epistemologischen ›Paradigma‹ wie auch ›ökologisch-terrestrischen Programm‹ einer ›posthumanen Politik‹ etabliert hat. Für eine politische Theorie im Anthropozän gemahnt Scholz’ diskursgenealogische Untersuchung an die Relevanz der diskurs- und ideengeschichtlichen Reflexion ihrer möglichen Elemente. Dies birgt den wichtigen Impuls, die systemisch-kybernetischen Leitbegriffe des Erdsystems und des Ökosystems nicht allzu unkritisch zu übernehmen, sondern sich ihrer politischen Einfallstüren bewusst zu sein.«

– Lorina Buhr, Zeitschrift für politische Theorie

  • Leander Scholz

    Leander Scholz ist Philosoph und Schriftsteller. Derzeit arbeitet er als Research Fellow am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung. Neben eigenen Veröffentlichungen und Herausgeberschaften schreibt er regelmäßig für Presse und Rundfunk. Zuletzt von ihm erschienen: Zusammenleben. Über ... mehr

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