Der Arches-Nationalpark, eine der spektakulärsten Wüstenlandschaften im Herzen Amerikas, steht im Mittelpunkt dieses einzigartigen Buchs, das alles zugleich ist: Autobiografie, Naturbeschreibung, Polemik, Kampfschrift und Abenteuerroman. In faszinierenden Naturschilderungen führt Abbey uns die Vielfalt einer Landschaft vor Augen, die nur auf den ersten Blick tot und einsam erscheint. Sein genauer Blick offenbart dem Leser, dass die Wüste wahrhaft lebt. In diesem längst zu den Klassikern zählenden Buch verarbeitet er sein Leben als Ranger Ende der 1950 er Jahre in der Wüste Utahs. Er sieht sich in dieser Umgebung zugleich als Raub- und als Beutetier, als Eindringling und als willkommener Gast. In diesen Widersprüchen und der Kargheit der Wüste fühlt er sich weitaus mehr zu Hause als in der von ihm als menschenfeindlich wahrgenommenen Industriegesellschaft. So ist ein Werk entstanden, das voller Liebe für die raue Landschaft und die wilde Tierwelt ist, und zugleich voller Hass auf alle, die versuchen, das Gleichgewicht der Natur zu zerstören. Mit Die Einsamkeit der Wüste schuf Abbey eines der wichtigsten Werke des amerikanischen Nature Writing und legte den Grundstein für die moderne Naturschutzbewegung : Als derText 1968 veröffentlicht wurde, brachte dieser ihm nicht nur den lange erhofften Durchbruch als Schriftsteller, sondern führte auch dazu, dass das von ihm beschriebene Gebiet endlich zum Nationalpark erklärt wurde.
Buch
ISBN: 978-3-95757-355-1 9783957573551
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2016
Originaltitel: Désert solitaire (Englisch)
Schlagworte: Walden oder Leben in den Wäldern, Henry David Thoreau, Nature Writing, Natur, Wüste
»Was gute Literatur leisten kann – und das ist auch im Falle von Abbeys Buch so – ist, ein Bewusstsein herzustellen für die Distanz zwischen dem Ich und den Dingen. Insofern ist Abbey vergleichbar mit Proust, Stifter und Donhauser: es geht um das Heranrücken des Unscheinbaren, scheinbar Unsichtbaren, um ein Anheben der Oberfläche, um die sinnliche Erfahrung von etwas Abstraktem wie Zeit.«
- Peter Zimmermann, Ö1/ORF
»›Die Einsamkeit der Wüste‹ beruht auf Abbeys Erinnerungen der Jahre 1956 und 1957, als er im Arches National Monument Park als Ranger arbeitete. Er schildert die intensiven Naturerlebnisse während dieser Zeit. Das klingt eintönig, ist es aber nicht. Besonders in Erinnerungen bleiben die Erlebnisse Abbeys mit Klapperschlangen und deren Kontrahenten, den für Menschen ungefährlichen Indigonattern. Eine solche hält Abbey sogar eine Weile als ›Haustier‹, zur Abwehr von Klapperschlangen.«
- Karin Chladek, Der Falter