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Der »Tod Gottes« und »Der Antichrist« – der Status Friedrich Nietzsches als atheistische Gewährsfigur der abendländischen Philosophiegeschichte ist unbestritten. Und doch: Verbirgt sich in Nietzsches Denken nicht vielleicht ein Funke Religiosität? Michael Steinmann führt mit seiner Auswahl durch Texte und Passagen im Werk des Philosophen, in denen ein komplexeres Verhältnis zur Religion aufblitzt. Denn mithin muss das Bild von Nietzsche als Feind aller Religion richtiggestellt werden. Wenn man sich von dem Kurzschluss befreit, hinter jeder Kritik am Christentum per se Antireligiosität zu vermuten, lässt sich bei Nietzsche ein eigentümtlicher Sinn für religiöse Erfahrung ausmachen – die von einer »Lebensfrömmigkeit« bis hin zu einer weltlichen Anverwandlungs des Passionsgedankens reichen kann.