Das Idyll des einfachen Hirten an einem Bergeshang des Kaukasus trügt: Der Hirte ist in Not, er weiß, dass sich derweil der russische Chef des Militärpostens lustvoll mit seiner Frau vergnügt. Doch als er zur Ehrenrettung der Familie erst sie erschlägt und sich dann selbst ersticht, ahnt der Hirte nicht, dass seine Tat ein Ungeheuer gebiert: Der zweijähige Sohn, aufmerksamer Zeuge all dieser Szenen, wächst zum furchtbaren Gewalttäter heran: Er ist der erste Rashden Kascheli, Stammvater einer neuen Gattung, die mehrere Generationen hindurch die Geschicke Georgiens bestimmt. Die Vernichtung der georgischen Republik, die Sowjetisierung des Landes, Schauprozesse und Intelligenzlermorde nehmen fortan ihren Lauf. Bis in die Gegenwart fasziniert ein immer noch machtvoller Rashden Kascheli die jungen Aufmüpfigen, hier fesselt er sie in einer inzestartigen Beziehung innerhalb der für Tschiladse typischen Großfamilie. Die Folge – noch ein Mord. Nur ein gedachter? Der Leichnam fehlt. Die Sühne wird im Abchasienkrieg erbracht. Otar Tschiladses letzter Roman zeichnet virtuos ein Zeitbild seines in schwierigem Umbruch befindlichen Landes, das sich nach der Loslösung vom Imperium erst selbst finden muss.
»›Der Korb‹ ist Ermutigung und Anstoss, das Unmögliche zu versuchen: die Geschichte zu begreifen und den Menschen aus ihr zu erretten.«
– Christine Hamel, Neue Züricher Zeitung
»Ein 700 Seiten starker Wälzer, der den Titel ›Epos‹ verdient hat und zugleich Familiengeschichte und Reise durch die georgischen Zeitläufte ist.«
– Libroscope
»Indem Otar Tschiladse die psychologischen Ambivalenzen – je figurengebunden einzeln sowie in deren Wechselwirkungen – minutiös bis in feinste Sprachfasern und gekoppelt an atmosphärische Natursymbole auslotet, gelangt er zum Paradox, dass man wahrscheinlich den Gipfel des Tiefpunkts erreichen muss, um neu aufzuerstehen.«
– Hans-Dieter Grünefeld, Buchkultur
»In einer Verknüpfung aus Familiensaga, griechischer Mythologie und politscher Beobachtungsgabe kombiniert [Tschiladse] zentrale Themen der georgischen Geschichte und Kultur.«
– Fabian Thomas, Forum
»Die Spiegelung des Gesellschaftlichen im Seelischen seiner Figuren, die wiederkehrende Motivik und Variation verschiedener Themen, diese großangelegte, in schillernden Bildern und einer überwältigenden Sprachkunst daherkommende, tragikomisch-bizarre Geschichte ist ein Werk, das jedem wärmstens ans Herz gelegt sei, der sich für die „Seelen-Geschichte“ Georgiens, ach was!, für großartige Literatur interessiert.«
– Johannes Fischer, kommbuch.com
»Tschiladse [...] übertrifft sich mit dem vorliegenden Roman selbst. Gleichzeitig Familiengeschichte, Krimi, Saga und lyrischer Gesellschaftsroman, ist es [...] das wertvollste Werk, das derzeit aus diesem Land zu haben ist.«
– Steffi Chotiwari-Jünger, Neues Deutschlan
»Sein fesselndes Hauptwerk „Der Korb“ zeichnet ein eindringliches Portrait des krisengeschüttelten Georgiens.«
– Wolfgang Schriek, Wostok
»Wer verstehen möchte, wie Georgien sich mühevoll als Nationalstaat wiedererfunden hat und welche Angst man bis heute vor einer erneuten russischen Besetzung hat, der wird in diesem Roman fündig.«
– Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk