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Russland als Spiegelkabinett des Politischen: ein enthüllendes Buch über die Wirklichkeit zwischen repressiver Politik und unbeugsamer Opposition.
Die Dramaturgin und Essaystin Irina Rostorgueva erzählt in diesem mit großer Intensität verfassten Essay Fakten und Geschichten über die unmögliche und doch sehr lebendige, aktuelle russische Opposition. Sie benennt und beschreibt den parlamentarischen Unterdrückungsapparat, erfundene Fälle und Prozesse, politische Satire, Internet-Trolle und Guerillakrieg. Die absurde, kafkaeske und dystopische russische Realität stellt sie damit ins grelle Licht der Reflexion und wirft einen Blick hinter die endlose Produktion von Fassaden, Schildern und Etiketten: Dahinter herrscht verzweifelte Leere. Die Duma erlässt unnötige Gesetze, es werden nichtexistierende Feinde erfunden, eine Pseudo-Opposition sitzt im Parlament, die echte Opposition sitzt wegen falscher Anklagen im Gefängnis, die Polizei produziert selbst unablässig Terroristen. »Nichts in Putins Russland ist echt«, egal, was man anfasst. Hier sind Wahlen nur eine Simulation, und Proteste nur ein Vorwand für Repressionen. Und die Vergangenheit Russlands ist noch unbekannter als seine Zukunft.
»Das Buch von Rastorgueva zeichnet sich dadurch aus, dass es […] die destruktive Kraft des Regimes in einer Collage von individuellen Schicksalen, absurden Gesetzen und Gewalt greifbar macht. Das hier ist keine wissenschaftliche Darstellung, dafür aber besitzt dieses Buch eine literarische Wucht, die es ungemein lesbar macht.«
– Franziska Davies, Süddeutsche Zeitung