Das Leben der Mechthild von Magdeburg umweben kaum mehr als Sagen. Ein einziges Buch hat sie geschrieben: Das fließende Licht der Gottheit, im 13. Jahrhundert über einen Zeitraum von dreißig Jahren entstanden. Was liegt da näher, als die mittelalterliche Mystikerin einfach selbst nach ihrer Geschichte auszufragen – 800 Jahre später?

Mit Mechthilds Buch als Reiselektüre macht sich Julia Koll in ihrem Roman auf die Suche. Auf den Spuren der Minnerin entlang der Elbe und Saale, in Magdeburg, Halberstadt und Erfurt stößt sie auf Kindheitsburgen und leidenschaftliche Forscherinnen, debattiert mit Meister Eckhart und anderen Prominenten aus Mystik und Minne. Und wo die Spuren sich verlaufen, hilft sie Mechthilds Lebensgeschichte auf die Beine – mit ihrer eigenen. Über die Epochen spiegeln sich die fernen Schwestern, bald schon geht die eine in der anderen auf. So entsteht ein Buch jenseits aller Grenzen, seien sie räumlich oder zeitlich, wodurch die Welt ein wenig Mystik zurückgewinnt.