Büffelhaut und Kreatur
Buch

Büffelhaut und Kreatur

Die Zerstörung der Natur und das Mitleiden des Satirikers

32 Seiten, Softcover mit Schutzumschlag
Preis: 16,00 €
Erscheint nicht

Am 23. Mai 1920 findet Karl Kraus in der Wiener »Arbeiter-Zeitung« einen Brief Rosa Luxemburgs aus dem Breslauer Frauengefängnis. Sie beschreibt, wie sie durch die Gitter ihrer Zelle beobachtet, dass Büffel als Zugtiere von Soldaten bis aufs Blut geschlagen und gequält werden. Noch in der selben Woche liest Kraus den Brief in Berlin seinen tief beeindruckten Zuhörern vor und druckt ihn wenig später in der »Fackel« ab.

Als eine anonyme Briefschreiberin, deren Identität inzwischen entschlüsselt werden konnte, gegen die »larmoyante Beschreibung« dieses Briefes an Sonitschka Liebknecht protestiert, antwortet Karl Kraus mit einer vehementen Polemik, die Walter Benjamin 1931 ein »Bekenntnis« nennt, »an dem alles erstaunlich« sei; auch »daß man diese stärkste bürgerliche Prosa des Nachkriegs in einem verschollenen Hefte der ›Fackel‹ zu suchen habe«.

Der »Büffelbrief« und seine Erweiterungen werden hier mit einem Nachwort von Friedrich Pfäfflin herausgegeben – bis hin zu dem Echo, das Rosa Luxemburgs Brief in den späten 1960er-Jahren in Gedichten von Paul Celan findet.

Buch
ISBN: 978-3-7518-0615-2
Verlag: Friedenauer Presse
Schlagworte: Die Fackel, Briefwechsel, Nationalsozialismus, Kommunismus, Sozialismus, Frauengefängnis, 20er Jahre, 1920er, Weimarer Republik, Wien, Walter Benjamin
  • Karl Kraus

    Karl Kraus, im böhmischen Gitschin (Tschechien) geboren, Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker, Dramatiker. Zu seinem Hauptwerk von Kraus zählen das Drama Die letzten Tage der Menschheit (1918) und die Zeitschrift Die Fackel, die er von 1899 bis 1936 herausgab. Kraus starb 1936 ... mehr

  • Rosa Luxemburg

    Rosa Luxemburg, 1871 in Zamość (Polen) geboren, wirkte ab 1898 in der deutschen Sozialdemokratie und wurde bald zu einer herausragenden Figur der europäischen Arbeiterbewegung, sie wandte sich gegen Militarismus und Nationalismus und wurde 1919 in Berlin ermordet.

  • Friedrich Pfäfflin

    Friedrich Pfäfflin, 1935 geboren, war Verlagsbuchhändler, bevor er 25 Jahre lang die Museumsabteilung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach leitete. In den Jahren 1968 bis 1973 erschien der von ihm initiierte, von Heinrich Fischer herausgegebene Reprint der »Fackel« von Karl Kraus.