Während der Sowjetzeit bis zur Perestroika konnte Jelena Schwarz zensurbedingt keine einzige Zeile publizieren. In der inoffiziellen Lyrikszene Leningrads aber war sie als große Dichterin anerkannt. Heute gilt sie neben Achmatowa, Mandelstam oder Brodsky als eine der bedeutendsten Stimmen der russischen Poesie. Ihr Werk übt großen Einfluss auf jüngere Generationen aus. Insbesondere ihre Form der narrativen Poesie wurde für die russische Lyrik der Gegenwart wegweisend. Es sind Gedichte voller Lust am Erzählen, Zeigen, Spielen, Stilisieren und Scherzen. Die hier vorgelegte erste deutschsprachige Auswahl aus ihrem Werk zeigt alle Facetten ihres Schaffens. Das Spektrum reicht vom Sich-Abarbeiten an historischen Verhältnissen verschiedener Regionen und Epochen, mit Rückgriff auf die Mythologie, bis hin zu Liebesgedichten. Dabei steht Jelena Schwarz immer im intensiven Dialog mit der gesamten Weltliteratur und Philosophie.
»Mit spielerischer Leichtigkeit eignet [Jelena Schwarz] sich [...] historische Stoffe, antike Mythen und chinesische Legenden an, um sie in eigene klingende Gebilde umzuformen... [Ei]n virtuoses Hop-on/Hop-off zwischen verschiedenen kulturellen Bezügen.«
– Tobias Lehmkuhl, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Jelena Schwarz ist eine Meisterin der Verwandlungen und eine Sprachkünstlerin auf vielen Registern. Nicht zuletzt ihr Mut, unbeirrt ihren Weg zu gehen, erklärt die Bewunderung,die sie auch bei der jüngeren russischen Dichtergenerationgeniesst.« – Ilma Rakusa, Neue Züricher Zeitung