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Awelum, rebellischer Grübler, unsteter Liebhaber mehrerer Frauen, Dichter und Familienvater, ist tief gekränkt, als er von seiner Moskauer Geliebten Sonja verlassen wird. Während ihm seine Frau Melania in Tbilissi duldsam den Rücken freihält, riskiert er die Aufdeckung der heimlichen Treffen mit seiner wahren Liebe, der Pariser Slawistin Françoise, durch den KGB. Und doch: Trotz seiner in ihr verkörperten Liebe zu Europa kann er sich von den kulturellen Wurzeln, seiner Heimat Georgien, nicht lösen. Vielmehr wird seine Geliebte »den Samen der Liebe von hier heraustragen, aus der moderigen Finsternis der Gefängnisverliese hinaus in die freie Welt«. Dieser in einem unentwegten Gedankenstrom mitreißende Roman spielt vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Tbilissi in den Jahren 1991/92. Indem er die Sehnsucht nach Freiheit und das Unvermögen, mit ihr zu leben, beschreibt, wird Awelum zur Metapher für die großen Umbrüche am Ende des letzten Jahrhunderts.
»Es ist ein großes, episches Buch über den Unterschied zwischen dem Verlangen nach Freiheit und der Fähigkeit zur Freiheit, und über die Idee der Freiheit in einem System der Unfreiheit. [...] Man weiß nicht recht, was man an Otar Tschiladses „Awelum“ mehr bewundern soll: seinen kunstvoll fabulierenden Stil, der ganz unverhohlen den magischen Realismus Lateinamerikas feiert [o]der die psychologische Tiefe seiner Frauenfiguren, die den Vergleich mit Emma Bovary, Anna Karenina oder Effie Briest nicht scheuen müssen, [o]der [...] seine brillant formulierte Selbstkritik als Schriftsteller«
– Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk
»Dass die Wirklichkeit nicht in einfache Dichotomien aufgeteilt werden kann, wie hier der freie Westen und dort die Sowjetunion, die die Menschen in unfreie Bürger verwandelt, zeigt Awelum dem Leser, der bereit ist sich auf den mäandernden Stil Tschiladses einzulassen, meisterlich auf.«
– Jana Fuchs, literaturkritik.de