Robert Macfarlane folgt den alten Wegen – jenen Pfaden, Hohlstraßen, Fuhrten, Feld- und Seewegen, die seit der Antike die menschlichen Siedlungsräume miteinander verbinden und noch immer als unsichtbare Wegweiser unsere Bewegungen bestimmen. Seine Reise führt den wichtigsten Naturschriftsteller Großbritanniens von den englischen Kreidefelsen zu den einsamen Vogelinseln Schottlands, von den Kulturlandschaften Spaniens zu den Pilgerrouten Palästinas und bis in den Himalaya. Sie lässt ihn in fünftausend Jahre alte Fußstapfen treten und in einem kleinen Segelboot auf den nächtlichen Atlantik hinaustreiben. Er lauscht den Geschichten, die diese alten Wege noch immer erzählen, und den Stimmen derjenigen, die er auf seinen Fußmärschen begegnet: andere Wanderer, Spaziergänger und Sinnsucher, sogar tibetanische Mönche. Diese alten Pfade, begreift er bald, sind mehr als Möglichkeiten, einen Raum zu durchmessen. Nach ihrer jahrhundertelanger Begehung sind sie vielmehr auch Knotenpunkte unseres Denkens, Netzwerke unseres Wissens und ein geographisches Gewebe unserer Gefühle geworden.
ITB Berlin BuchAward 2017
Buch
ISBN: 978-3-95757-243-1 9783957572431
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Auflage: 3
Veröffentlicht: 2016
Originaltitel: The Old Ways (Englisch)
Schlagworte: Nature Writing, H wie Habicht, Natur, Karte der Wildnis, England, Irland, Schottland, Wales, Ich bin dann mal weg, Wandern, Wanderliteratur, Jakobsweg, Pilgern, Gehen, spazierengehen, Wald, Walden oder Leben in den Wäldern, Henry David Thoreau, Ralph Waldo Emerson, Leben, Erholung, Umwelt, Felder, Ökologie, Pfade
»Die Wiederentdeckung der Wildnisse Großbritanniens und Macfarlanes Lob des Ausscherens könnten dazu führen, ihn als Ideologen des englischen Sonderwegs zu sehen, aber es geht ihm um Nähe, nicht um Nation. […] Macfarlane schlägt sich auf keine Seite des Konflikts. Er hört zu. Parolen sind ihm auf jeder Seite zuwider. Macfarlanes romantisches Projekt der ›Wiederverwilderung‹ ist für Individuen gedacht, für Staaten ist das kein Weg.«
- Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche Zeitung
»Sollten Naturbücher wie das von Robert Macfarlane breite Leserschichten erreichen, könnten sie sich als ein Segen erweisen. Die uns umgebende Welt, die von illusionären Bildern und abstrakten Begriffen zugestellt ist, würde endlich entdeckt.«
- Michael Girke, Der Freitag
»Dieses Buch hätte nicht im Sitzen geschrieben werden können.«
- Stefan Berkholz, Deutschlandradio Kultur
»Man kann alte Landschaften neu erkunden und dabei zum Kartografen der eigenen Seele werden. Wie das geht, führt der britische Autor Robert Macfarlane furios in seinem jüngsten Buch vor.«
- Stefan Winkler, Kleine Zeitung
»Alte Wege ist kein Sachbuch und keine Prosa, kein Wanderführer und kein Tagebuch, kein Lyrikband und keine Lebenshilfe - doch von allem etwas; und vor allem ein Werk, das beim Lesen Antsöße gibt.«
- Christian Mückl, Nürnberger Zeitung
»Das in der Reihe ›Naturkunden‹ erschienene Wanderbuch fügt sich glänzend ein in die große Tradition der Wanderliteratur: Freimütig seine Quellen benennend und mit erzählerischer Leichtigkeit webt Macfarlane ein reich verzweigtes Netz und (ver)führt den Leser zu eigenen Lektüreexkursionen.«
- Andreas Kohm, Badische Zeitung
»Poetisch genau im sprachlichen Ausdruck, subjektiv in der Empfindung und zugleich detailversessen in der Sache und gründlich bei der Recherche historischer Hintergründe. Es ist niemals die Natur allein, die Macfarlane interessiert, sondern immer die Landschaft in Bezug zum Menschen, der sich in ihr befindet – und umgekehrt. Man bekommt Lust auf so vieles durch diese Lektüre. Lust aufs Wandern, Lust darauf, unter freiem Himmel zu übernachten (aber lieber nicht auf dem Chanctonbury Ring, denn da spukt es, wie wir jetzt wissen), und Lust darauf, all die wunderbaren Autoren zu lesen, die Macfarlane so ausdauernd zitiert.«
- Katharina Granzin, TAZ
»Macfarlane, Jahrgang 1976, ist der Jungstar des britischen Nature Writings. Er folgt alten Pfaden in Geschichte und Gegenwart und verwebt seine Story zu einer fesselnden Mischung aus Wanderführer, Reisebuch und Kulturhistorie.«
– Julia Kospach, trend.