Vor der Guillotine werden alle gleich. Ab 1791 kommt im Gefolge der Französischen Revolution das Fallbeil flächendeckend zum Einsatz. Nun hält die Industrialisierung des Tötens Einzug. Auch der Auslöser des Fotoapparats in der sich parallel entstehenden Fotografie heißt ebenfalls Guillotine, und es scheint, als ob die Guillotine eine Geschichte veränderter Wahrnehmung einleitet. Fortan ist alles fragmentiert: die Körper, die Stadt, die Dichtung und die Malerei. Ein ganz und gar neues Bild des Menschen entsteht, das ihn als ein bizarres, ein gewaltlüsternes, ein kopfloses Wesen zeichnet und das bis in unsere Gegenwart fortwirkt.
László Földényi entwirft in seinem neuen Buch seine ganz eigene Erzählung des langen 19. Jahrhunderts – ausgehend von unserem Eintritt in die Kopflosigkeit.