Im Rahmen der MERCATOR MATINÉEN 2022
Vor über 40 Jahren erschien mit „Männerphantasien“ Klaus Theweleits großes Werk über die sexuelle, psychologische und soziopolitische Vorgeschichte des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik. Das zweibändige, extensiv und ungewöhnlich bebilderte Buch beleuchtet soldatische und faschistische Literatur und stellt die – immer wieder aktuelle – Frage, wie ein Mensch zu einem Nazi oder einem tötungsbereiten Soldaten werden kann.
Für viele gilt „Männerphantasien“ als Auftakt der Männerforschung in Deutschland, das Buch ist zu einem Klassiker auch der Gewaltforschung geworden. Angesichts der Rückkehr rechten Straßenterrors und faschistoider Positionen, die viele schon an Weimarer Verhältnisse denken lassen, sowie von Propagandafeldzügen gegen freiere Sexualitäten sind die Analysen des Buches wert, erneut diskutiert zu werden.
Klaus Theweleit im Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Prof. Jochen Hörisch.