Gespräch

Iris Därmann und Onur Edur im Gespräch über (Post-)Kolonialismus und französische Theorie

Mittwoch 26.02.2025, 19:30 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie e.V., Berlin

Das Kommende Denken | Gespräch mit Iris Därmann | Onur Erdur | Michaela Ott

Die sogenannte French Theory hat sowohl eine verschüttete koloniale Vergangenheit als auch eine ausgeblendete postkoloniale Gegenwart. Einerseits sind viele ihrer Begriffe, Denkansätze und Konzepte – die Theorien der Differenz und der Dekonstruktion, Analysen der Macht, Ambivalenzen des Selbst, das Denken des Außen, die Subversion von Sinn – vom Leben ihrer Protagonist*innen an der Peripherie des zerfallenden französischen Kolonialreiches inspiriert, also dort, wo die Brüche und Inkonsistenzen Europas unmittelbar erfahrbar waren und sichtbar wurden. Andererseits hatte diese philosophische Auseinandersetzung mit kolonialen Situationen und Räumen ihre epistemologischen Grenzen, auf die die postkoloniale Kritik aufmerksam macht: Das ursprünglich von den französischen Theorien selbst aufgeworfene Problem des Eurozentrismus sei von ihren Urheber*innen nie wirklich überwunden worden; man habe zwar theoretisch von Differenz und Alterität gesprochen, aber das reale Unrecht des Kolonialismus aus methodischer Farbenblindheit und philosophischer Taubheit schlichtweg übersehen oder ausgeblendet.

Mit Michaela Ott (Welches Außen des Denkens?, Turia + Kant 2018), Onur Erdur (Schule des Südens, Matthes & Seitz Berlin 2024) und Iris Därmann sprechen wir über dieses oft übersehene Erbe des französischen Denkens.

Ort

diffrakt | zentrum für theoretische peripherie e.V.
Crellestraße 22
10827 Berlin

Weitere Informationen

Eintritt: kostenpflichtig
Preis: N.N.

zurück