Ein Hörspiel von Michael Farin und zeitblom
Artaud hat wie kaum ein anderer in der Sprache gelebt. Er hat, im wahrsten Sinne des Wortes, die Sprache gelebt. In stetem, schmerzhaftem Versuch, in ihr Herz vorzudringen, gleichbedeutend für ihn mit seinem innersten Kern. Das Hörspiel durchforscht die Korrespondenz mit Jacques Rivière (»Es würde mich nicht wundern, wenn die schwarze Tasche, die sich an jenem Tag in ihm öffnete, ihn weit mehr vom Leben abgebracht hätte als seine Krankheit.«) und die Schriften »Der Nabel des Niemandslands«, »Die Nervenwaage«, »Fragmente eines Höllentagebuchs« sowie »Die Kunst und der Tod« nach dem Ausdruck dieses inneren Kampfes. Eines Kampfes, der nicht zu gewinnen war. Eines titanenhaften, grandiosen Kampfes, der scheitern musste. »Es ist wahr, daß Artaud am Geist und durch den Geist gelitten hat. Es ist wahr, daß sein Denken Schmerz gewesen ist und sein Schmerz das unendliche Denken. Aber die Heftigkeit, die er in seltsam unschuldiger Qual erträgt, weist wie die Revolte, die sein Wort bekräftigt, und weit davon entfernt, nur Ausdruck eines persönlichen Antriebs zu sein, auf den Aufruhr, der aus der Tiefe des Seins kommt.« Maurice Blanchot