»Dass Webers Vortrag jetzt in einer Reihe nachgedruckt wird, die »Fröhliche Wissenschaft« heißt, ist von großer Ironie; es dürfte einer der unfröhlichsten Texte zum Thema sein, der je verfasst wurde (…) Im vorliegenden Band sind seinem Vortrag zeitgenössische Kommentare und ein Gespräch mit dem Philosophen Dieter Henrich beigegeben. Sie dokumentieren eine erhebliche Irritation darüber, dass Weber nichts mehr mit philosophischen Ansprüchen anzufangen wusste, die Einheit des Erkennbaren und moralische Vertretbaren durch Begriffe wie »Metaphysik« oder »Vernunft« bezeichnen würde.«
- Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Am 7. November 1917 sprach Max Weber in der Schwabinger Buchhandlung Steinike vor liberalen Studenten über „Wissenschaft als Beruf“. Seine Rede erfuhr in der Krise der Zeit, deren Radikalisierung sich schon abzeichnete, verschiedenste Resonanzen unter den Intellektuellen. So fragten Karl Löwith, Ernst Robert Curtius und Helmut Plessner mit Weber nach der Zukunft der intellektuell wie ökonomisch entfesselten Moderne.
Die in diesem Band neben dem legendären Aufsatz Webers versammelten Texte seiner Zeitgenossen rufen dessen Gedanken zur „Entzauberung der Welt“ wach, die angesichts ideologischer Weltanschauungen auch heute herausfordern, über Reichweite und Grenzen rationalen Handelns nachzudenken. Der vorliegende von Matthias Bormuth herausgegebene Band ruft eine Debatte und ihre auch heute noch gültigen Argumente in Erinnerung, die zeigen, dass bereits vor 100 Jahren die Wissenschaft in ähnlicher Weise wie heute unter Druck stand.
Buch
ISBN: 978-3-95757-518-0 9783957575180
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2017
Reihe: Fröhliche Wissenschaft Bd. 133
Schlagworte: Weber, Wissenschaft, Berufung, Universität
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