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Auf der Petersinsel im Bielersee träumt sich Jean-Jacques Rousseau zurück in die Natur: Er staunt über die Bestäubung der Blüten, sammelt sie in seiner Botanisierbüchse, will die verwirrende Vielfalt ordnen – doch schon fliegen ihm ungeahnte Gedanken zu, die er auf Spielkarten notiert. Auf diese Weise feiert Rousseau den Zufall, der ihn vor dem Zwang der ordnenden Vernunft rettet. Sein Denken verwandelt sich in eine solitäre Ausschweifung, die einen Überschuss poetischer Kraft in sich trägt. Rousseau selbst beschreibt Träumereien eines einsam Schweifenden als einen Schlüsseltext, den er als eine persönliche Fortsetzung seiner Bekenntnisse schrieb. Stefan Zweifel hat das Manuskript des Textes mit »kühner Rhythmik und Musikalität« (Begründung des Zuger Übersetzerpreises) neu übersetzt, um wiedergefundene Textteile ergänzt und ausführlich kommentiert. Die acht ›Schweifzüge‹ aus Rousseaus Werken und besonders das bislang nicht übersetzte Neuenberger Manuskript der ›Confessions‹ geben in dieser Neuübersetzung einen originellen, radikalen Blick auf Rousseau und dessen Denken frei und werden mit einem fulminanten Nachwort von Jean Starobinski komplettiert.