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Von der Pflege bis ans Fließband: Es gibt kaum noch einen Bereich der Erwerbsarbeit, der nicht von der Digitalisierung betroffen ist. Sie erscheint dabei als unausweichliches Schicksal. Simon Schaupp vollzieht einen Perspektivenwechsel. Ausgehend von Momenten des Konflikts zeigt sich die Digitalisierung der Arbeitsprozesse selbst als umkämpftes Terrain. Im Zentrum von »Technopolitik von unten« stehen deshalb die Beschäftigten: Mit welchen Strategien reagieren sie auf die Polarisierung der Arbeitswelt in hochqualifizierte Digitalexpert:innen und manuell Tätige, die, algorithmisch gesteuert und prekär beschäftigt, zunehmend ersetzbar werden? Um das zu beantworten, hat Schaupp mit Manager:innen, Ingenieur:innen und Arbeiter:innen gesprochen, politische Organisierungsversuche begleitet und selbst mehrere Monate als Kurierfahrer und in der Elektroindustrie gearbeitet. Seine Forschung macht deutlich: Überall, wo algorithmische Arbeitssteuerung als Mittel der Verdichtung und Entwertung menschlicher Arbeit eingesetzt wird, finden sich auch Vorgänge des Widerstandes und der Selbstorganisation. Schaupps Studie fordert uns so zu einer Revision des Bildes heraus, das wir uns von der Digitalisierung gemacht haben.
»Die algorithmische Steuerung betrifft einen nennenswerten – und wachsenden – Anteil der Beschäftigten in Deutschland. Allein deshalb ist dieses Buch ein wichtiger und wertvoller Einblick in ihre Arbeitswirklichkeit.«
– Matthias Becker, Deutschlandfunk
»Die umfangreiche und tiefgehende empirische Untersuchung der Technopolitik von unten und ihre theoretische Einbettung ermöglichen einen fundierten Blick auf die überraschende Selbstorganisation und die zahlreichen Widerstandspraktiken einer Gruppe von Beschäftigten, die sich in einer sehr prekären Lage befindet und unter ständiger technischer Überwachung steht.«
– Alexandra Keiner, Soziopolis
»Simon Schaupp hat mit seiner Studie zur algorithmischen Arbeitssteuerung und kybernetischen Proletarisierung einen versierten und kenntnisreichen Beitrag zur Beforschung der Digitalisierung der Arbeitswelt vorgelegt, der die Regulation, Implementierung und Aneignung digitaler Technologien aus einer eigenständig konzipierten herrschaftskritischen Perspektive in den Blick nimmt.«
– Sandra Sieron