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Perfide Maskerade ? Irreführung des Feinds ? Die Strategien der Wirtsfindung sind ebenso grauen- wie wundervoll. Ob räuberische Rädertierchen oder arglose Larven – Parasiten wie Milben, Zecken oder fleischfressende Pflanzen beherrschen das Spiel von Camouflage und Mimikry auf so verstörend fantastische Weise, das sie eher der Horrorliteratur als dem Biologiebuch entsprungen zu sein scheinen. »Wie der Parasit / aus einem Häufchen, / dem Wirtstier / injizierter Zellen reifend, / sein Unwesen, / sprich: Wurzeln treibt, / sich neu erschaffend / einschreibt / in den Wirtsleib, / erregt Bewunderung, / in die sich Abscheu mischt.« Die Autorin und Zeichnerin Brigitta Falkner nähert sich in ihrer fröhlichen Parasitenkunde diesen erstaunlichen Organismen aus immer wechselnden Blick- und Schlupfwinkeln. Über 200 ganzseitige Bild- und Texttafeln ergeben ein hintersinniges Gespinst aus faktengesättigter Erkenntnis, ihrer rauschhaften Visualisierung und Poetisierung, in dem Naturkunde mit Elementen der Graphic Novel verschmelzen. Im symbiotischen Wechselspiel von Bild und Text verschwimmen die Trennlinien zwischen Fakt und Fiktion ebenso flirrend wie die zwischen Schmarotzer und Wirtskörper – ein einzigartiges Epos über die wundersame Welt des Parasitismus.
SWR-Bestenliste Juli/August 2017
»Lyrik, philosophisch-biologisches Lehrbuch, Graphic Novel – Brigitta Falkners betörend schönes Buch beschert beglückend befremdete und krabblige Stunden, widmet es sich doch all den kleinen Parasiten, die um uns nisten und walten, um Rädertierchen, Milben, Zecken und was alles noch unserem Auge entgeht.«
– Wiebke Porombka, Zeit online
»Eine durchgängige Handlung gibt es in den ›Strategien‹ nicht, auch wenn die ästhetische Anmutung an eine Graphic Novel erinnert. Die einzelnen Teile ähneln seriellen Comic-Heften, greifen allerdings nicht auf die klassische Strip-Form zurück, sondern reichen von ganzseitigen Illustrationen bis zu komplex kadrierten Arrangements von Bildern und Textblöcken auf einer Doppelseite. Klarheit, Präzision und Überprüfbarkeit zählen zu den obersten Maximen eines Schreibens, das in erfrischendem Kontrast zur wahlweise sich subjektivistisch oder politisch gerierenden Befindlichkeitsliteratur steht, die an der Tagesordnung ist. Der nicht unbeträchtliche Witz, der Falkners Text- und Bildproduktion auszeichnet, verdankt sich stets einem konzisen Konzept.«
– Klaus Nüchtern, Der Falter
»Was hier auf höchstem drucktechnischen, typografischen und graphischen Niveau präsentiert wird, ist ein Hybrid, ein Buchgesamtkunstwerk. ›Strategien der Wirtsfindung‹ ist ein Bilderbuch, ein Kunstbuch, eine Enzyklopädie und es ist zu einem großen Ausmaß eine Graphic Novel – wobei die Begriffe Graphic Poem oder Graphic Epic wahrscheinlich zutreffender wären. Falkner arbeitet an den Grenzen zwischen bildender Kunst, Buchkunst und Literatur – und löst dabei diese Grenzen genussvoll auf. Man könnte das Buch auch als Katalog einer intermedialen Ausstellung sehen.«
– Wolfgang Straub, Ö1/ORF
»Eine hintersinnige, poetisch angewandte Naturkunde über die Welt der Schmarotzer.«
– Daniela Strigl, anzeiger
»Ein geistreiches, wunderbares Gesamtkunstwerk, bei dem man sich als Leser gerne und bereitwillig in die Rolle des Schmarotzers verwandelt.«
– Werner Krause, Kleine Zeitung
»Die lakonische Exaktheit der Naturwissenschaft wird in diesem Buch zu einer Sprache voller Sanftheit, zu Gedichten auf den braunen Bäumchenfisch und den Zipfelfrosch, den Grunzbarsch und den Schlangenstern.«
– Paul Jandl, NZZ
»[…] ein einzigartiger, poetischer Blick auf einen spektakulären Ausschnitt der Naturwissenschaften, der sich mit bloßem Auge oft nicht entdecken lässt.«
– Oliver Mitesser, ekz Bibliotheksservice
– Christa Gürtler, Die Furche
– Marie Luise Knott, Perlentaucher
– Simone Sauer-Kretschmer, literaturkritik.de
- Larissa Tetsch, Laborjournal