Im Leben wie im Denken so radikal wie kaum ein zweiter, sind Élisée Reclus' politische, anthropologische und ökologische Schriften aktueller denn je. Nach der Freiheit des Menschen strebend, lehnt er alle Autoritäten außer derjenigen der Vernunft ab und wusste schon vor 150 Jahren, dass die Menschheit auf Gedeih und Verderb ein Ganzes mit dem Planeten bildet. Mitten in der Entstehungsphase der Moderne sieht er ihre ökologische Krise voraus und regt zur Erfindung neuer solidarischer Beziehungsformen an, die über die Menschen hinaus auch die Tiere und Pflanzen einschließen. Während Reclus dabei die ökologischen und sozialen Verheerungen seiner Gegenwart anprangert, feiert er im gleichen Atemzug und allen Widerständen zum Trotz die Fortschritte der Freiheit und die Entstehung neuer Lebens- und Sozialmodelle. Für ihn ist jede Generation die »Letzte Generation«, die aber immer auch die erste einer erlösten Erde sein kann: »Menschen des Wunsches«, wie er sie nannte, Menschen, die daran arbeiten, das Ideal einer anderen Welt und einer anderen Erde zu verwirklichen.
Buch
ISBN: 978-3-7518-3000-3 9783751830003
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2024
Reihe: Fröhliche Wissenschaft Bd. 228
Originaltitel: Sentiment de la Nature / La Grande Famille / Origines de la Révolution / Évolution des villes (Französisch)
Schlagworte: Anarchie, Pariser Kommune, Ökologie, ökologische Krise, Letzte Generation, Lebensmodelle, Moderne, Frankreich, Autorität, Fortschritt, Freiheit
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