Limitierte Auflage: 1000 Exemplare
Wo verläuft die Grenze zwischen Traum und Wachen? Jonathan Littell führt den Leser in seinem an die Geschichten Borges’ und die Filme Godards oder Lynchs gemahnenden labyrinthischen Mikroroman in eine Welt, in der diese Grenze sich in einer Folge unendlicher Spiegelungen vervielfältigt. Der Ich-Erzähler – gelangweilt, nervös, cool – taumelt darin von Szenerie zu Szenerie ahnungsvoll einem dunklen Ende entgegen. In gestochen scharfer Sprache entwirft Littell mit ›In Stücken‹ ein rauschhaftes Glanzstück und führt den Leser in einen unendlich verschachtelten Raum. Erotik, Traumsequenzen, unerklärliche Erscheinungen, ein Ausflug mit Freunden in eine kleine Provinzstadt und die Sorge um den kranken Sohn formen sich zu einem surrealen Kosmos, einen Wirbel aus Symbolen, Träumen, Bildern.
« In diesem schmalen Werk ist also die Sprache die Hauptdarstellerin. Der Text spricht für sich selbst. Er ist so sprachgesättigt, dass man auf der Bedeutungsebene nichts vermisst. Die fein ziselierte Artikulation Jonathan Littells wirkt im positiven Sinn irritierend.»
Heini Vogler, SRF, 6. Juni 2013
« Was Littell hier entwirft, sind klassische Traumszenarien, die seltsam real, dennoch zusammenhanglos und an entscheidenden Stellen verstörend wirken. Mit einer Sprache, die wohl auch aufgrund der Übersetzung von Heiner Kober etwas spröde, bisweilen kantig wirkt, inszeniert der Autor einen durch und durch fragmentarischen, schemenhaften Text, der gleichzeitig offen gestaltet und stark verdichtet ist. Eine ganz und gar unhandliche Geschichte von faszinierender Einfachheit. Darin liegt der Reiz dieser Geschichte, die wie eine Collage sowohl durch ihre Teile als auch als Ganzes funktioniert ...man fühlt sich hier und da an Samuel Beckett erinnert, der es wie kein zweiter verstand einen Text auch mal um sich selbst kreisen zu lassen.»
Mario Osterland, fixpoetry.com, 17. April 2013
« Sein Erzähler wirft einen nüchternen, aber sehr genauen Blick auf alle Dinge, begegnet ihnen mit fast kindlicher Naivität und vermag seinen Beschreibungen doch genau jenen poetischen Rhythmus zu verleihen, der die immer stärker werdende Bedrohung, die von Seiten des Plots ausgeht, konterkariert. In dieser Ambivalenz liegt der Reiz für den Leser. Es ist ein starker Reiz, geschrieben mit feinster Feder.»
Lena Bopp, FAZ, 13. April 2013
« Littell gelingt es auf bewundernswerte Art und Weise, allein durch seine Sprache (...) tatsächlich den Eindruck eines Traums zu erwecken, fast heftet seinen Schilderungen immer eine kafkaeske Bedrohung an (...). Littell gelingt ein Spiel mit Wahrnehmung und Realität, das die eigene Wahrnehmung hinterfragen lässt.»
literaturen.wordpress.com, 4. April 2013