Rahel muss eine Vergewaltigung anzeigen. Aber wie kann sie der Polizei vertrauen, die sie mit Gewalt gegen sich und ihre Umgebung in Verbindung bringt? Ich kann dich noch sehen (an diesen Tagen) stellt die Frage, wer von staatlichen Institutionen Hilfe erwarten kann und wer nicht, wer als »gutes« Opfer gilt und wer als »glaubhafter« Täter und wie mit Taten, die gleichzeitig so intim und doch so öffentlich sind, umgegangen werden kann. Ein roher, ungeschönter Blick auf die Intersektionen zwischen Herkunft, Weiblichkeit und struktureller Ausgrenzung und ein Versuch, Worte für Unsagbares zu finden.
Rahel has to report a sexual assault. But how can she, a Black woman, trust the German police? Days you'll find me (in a place I like to go) asks the question of who can and cannot expect help from state institutions, who is considered a »good« victim and who a »credible« perpetrator, and how to deal with this type of violence that is both deeply intimate and unavoidably public. A raw, unembellished look at the intersections between race, femininity and structural discrimination – and an attempt to find words for the unspeakable.
»SGL begeistert mit ihrer Novelle, denn sie schafft es, die ernsten Themen von sexualisierter Gewalt und rassistischer Polizeibrutalität in eine kurze Erzählung zu bringen und beidem gerecht zu werden, dabei noch zentrale Fragen nach Formen von Widerstand und Schuld zu stellen. Der Text kritisiert die Tendenz der Gesellschaft, marginalisierten Betroffenen die Schuld an der Gewalt an ihren Körpern zuzuweisen und ist eine Rückgesinnung auf das Wesentliche: Siblinghood.« – Armin Djamali für das #Vorzeichen-Projekt des Goethe-Instituts
»SGL erzählt in ›Ich kann dich noch sehen (an diesen Tagen)‹ [...] von Erfahrungen, die unzählige Women of Color wohl in ähnlicher Weise erleben. Der weibliche, nicht-weiße Körper als Verhandlungsmasse im Patriarchat, als objektifiziertes Material, das (cis) Männern zur Verfügung zu stehen hat, und als Schlachtfeld, auf dem der Gewinner bereits feststeht, ist Thema dieses sehr persönlichen und sehr bewegenden Buches. Diese Novelle hat mich berührt, getroffen und überzeugt. Eine klare Leseempfehlung.« – Stefanie Klamuth, an.schläge