Hannah Arendt und die Literatur
Das vorliegende Buch enthält bislang unveröffentlichte Texte von Hannah Arendt sowie sechs Essays über ihr Werk sowie zahlreiche Abbildungen. Im Zentrum steht die Frage danach, was Literatur im Werk der Philosophin und Theoretikerin bedeutet, was sie angerichtet und vor allem angestiftet hat. Denn Literatur ist in Hannah Arendts Werk nicht Beleg, sondern Beweggrund des Denkens.
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"Nur von den Dichtern erwarten wir Wahrheit (nicht von den Philosophen, von denen wir Gedachtes erwarten)", schrieb die Philosophin und Theoretikerin Hannah Arendt in ihrem "Denktagebuch". Spuren literarischer Texte finden sich in all ihren Werken. Die Studie über den Totalitarismus (1951; deutsch 1955) stützt sich auf Marcel Proust, Joseph Conrad und Franz Kafka. In die Vita activa (1958; deutsch 1960) sind zahllose Verse aus Gedichten von Goethe, Fontane, Rilke und Brecht gestreut. Hannah Arendt hat über Dichter geschrieben und war mit vielen Schriftstellern befreundet. Ihr wurden Gedichte gewidmet, Figuren in literarischen Texten tragen ihre Züge. "Dichterisch Denken" - so bezeichnete sie Walter Benjamins Schreibweise, und so könnte man auch ihr Schreiben charakterisieren.
Die Ausstellung im Berliner Literaturhaus "Von den Dichtern erwarten wir Wahrheit. Hannah Arendts Literatur", in deren Rahmen das Buch erscheint, versammelt Zitate und Gedichte, Dialoge und Vorträge, Briefe und Bücher, Fotos und Bilder.