Über den Verlauf und die Konsequenzen der Französischen Revolution scheint heute Einigkeit zu bestehen: Die Ausrufung der Menschenrechte wird gefeiert, Gewalt und Terror gelten hingegen als extremistische Entgleisungen, die uns heute in den Feinden der Demokratie wieder begegnen und unsere offene Gesellschaft bedrohen. Die renommierte Revolutionshistorikerin Sophie Wahnich wirft einen prüfenden Blick auf die Geschehnisse nach 1789 und erschüttert damit unser heutiges demokratisches Selbstverständnis: Der Terror muss als authentischer Ausdruck des Volkswillens begriffen werden, revolutionärer Terror und Terrorismus lassen sich nicht gleichsetzen, womit klar wird: Unsere Demokratie ist aus Gewalt geboren.
In einem aktuellen Nachwort, entstanden anlässlich der Attentate von Paris, klärt Wahnich die Frage, worin sich der demokratische Terror vom islamistischen unterscheidet. Slavoj Žižek diskutiert in seinem Vorwort, wie wir mit heutigen Revolutionen (z. B. im arabischen Raum) und ihrer Gewalt umgehen sollen.
Buch
ISBN: 978-3-95757-156-4 9783957571564
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2016
Originaltitel: La liberté ou la mort (Französisch)
Schlagworte: Französische Revolution, Arabischer Frühling, Demokratie, Gewalt, Terror, Islamismus
»Ein notwendiges Buch, das uns lehrt, mit unsrer Gegenwart reflektierter umzugehen.«
- Ernst Grabovszki, Buchkultur
»Sophie Wahnichs Essay begreift sich selbst zuvorderst als eine dem historischen Kontext verpflichtete Gegennarration gegen derzeit vorherrschende - eher verklärende als aufklärende - Erzählungen des Mythos ›Französische Revolution‹. Dass diese bedenkenswert und unbedingt diskussionswürdig ist, steht letztlich außer Frage.«
- Anna-Verena Nosthoff, engagée