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»Ehre und Genius begehr ich allein, Und frage die Götter nicht mehr!«
»Ehre und Genius begehr ich allein, Und frage die Götter nicht mehr!« Mit der Logik der Überraschung und des Gags erzählt William Blake in diesem erstmals auf deutsch erscheinenden Text vom Leben auf einer Insel im Mond. Er schildert eine Schar von Narren, die in ihren Unterhaltungen philosophische Diskurse persiflieren. Der schräge britische Humor erinnert an Monty Python. In seiner Kompromisslosigkeit ist es aber auch ein radikal moderner Text. In dem kaum bekannten Frühwerk führt Blake Themen, die er später in seinen prophetischen Dichtungen wieder aufgegriffen hat, ein. In Form und Stil erneuert er die Satire der griechischen Antike. Die eingestreuten Gedichte beeindrucken durch die Vielfalt der Stimmungen und Formen. Und schließlich rührt der Text auch an das Geheimnis der eigentümlichen Drucktechnik, mit der Blake seine heute weltberühmten Grafiken vervielfältigt hat. Die famose Schrift ist ein Fragment und nur im Manuskript überliefert. Sie ist ein literarischer Scherz, der einen neuen Blick auf diesen Künstler eröffnet und deutlich macht, daß Blake selbst unserer Zeit noch voraus ist.
Rolf Vollmann, Die Zeit, 17. April 2008
»Durch ihren radikalen Fragmentcharakter, ihre um Sinn unbekümmerte Wildheit und ihren Willen, die Grenzen der Gewohnheit zu durchbrechen, ist ›Eine Insel im Mond‹ eine Lesegrenzerfahrung zwischen Romantik und Moderne.«
Kai Wiegland, Süddeutsche Zeitung, 4.Juli 2008
„Ein völlig unbekanntes Eiland. Schön, kalt, romantisch, frech und albern wie ein waberndes Mondgesicht.“
Wolfgang Müller, taz, 7./8. Februar 2009