1967 erschienen die Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung zum ersten Mal auf Deutsch. Im Sog der politischen Ereignisse und der Studentenbewegung wurde das »Rote Buch« mit den zusammengestellten Sinnsprüchen und Parolen des chinesischen Revolutionärs schnell zum Kultobjekt, das als Signalzeichen für eine rebellische Haltung auf Demonstrationen, in Filmen und auf Magazinfotos auftauchte. Doch wurde das Buch auch gelesen oder nur geschwenkt ? Diese Anthologie schildert die Entwicklung der »Mao-Bibel« zum ultimativen revolutionären Accessoire : Dabei wirft sie einen prüfenden Blick auf damalige Lesepraktiken, analysiert den bekannten roten Kunststoffeinband, befragt den Filmemacher Harun Farocki zu seinen Lektüreerlebnissen und beleuchtet die Inszenierungsweisen des roten Bändchens in der Protest- und Popkultur. So wird anhand des ikonischen Artefakts deutlich, wie fließend die Grenzen zwischen Politik und kultureller Repräsentation seit jeher waren.
Buch
ISBN: 978-3-95757-470-1 9783957574701
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2018
Schlagworte: Kunst, Literatur, Geschichte, 68er
»der Band [enthält] eine Reihe von Erkenntnissen und regt dazu an, neu über den Einfluss »der Mao-Bibel« auf die Studierendenbewegung nachzudenken.«
– Martin Albers, Archiv für Sozialgeschichte
»Dem Herausgeber_innentrio gelingt mit ihrem Band nicht nur eine lesenswerte Kulturgeschichte [...], sondern auch eine vielfältige Darstellung unterschiedlicher Gebräuche und Bezüge zum roten Buch.«
– kritisch-lesen.de
»Die Beiträge des Bandes betrachten ihren Gegenstand umfassend und aus allen möglichen und unmöglichen Blickwinkeln.«
– links-lesen.de