Die Unsterblichen
Buch

Die Unsterblichen

Krankheit, Körper, Kapitalismus

280 Seiten, gebunden
Übersetzung: Daniela Seel
Preis: 25,00 €
Auch erhältlich als Ebook

Ein wütendes Manifest gegen den Umgang mit Krankheit, ausgezeichnet mit dem wichtigsten amerikanischen Literaturpreis

Eine Woche vor ihrem 41. Geburtstag wird der preisgekrönten Dichterin Anne Boyer ein hoch aggressiver Brustkrebs diagnostiziert. Für die alleinerziehende Mutter, die sich von Scheck zu Scheck hangelt, ist diese katastrophale Erkrankung ein Anstoß, Sterblichkeit und die Geschlechterpolitiken von Krankheit neu zu denken. Boyer beginnt, sich schreibend mit dem Krebs und dem gesellschaftlichen Umgang damit auseinanderzusetzen.

»Die Unsterblichen« ist zugleich erschütternder Bericht einer Überlebenden sowie eine groß angelegte Untersuchung von Krankheit im 21. Jahrhundert. Anne Boyer zieht antike Traumtagebücher zurate, analysiert die Kapitalisierung heutiger Gesundheitsversorgung, beschäftigt sich mit Verschwörungstheorien rund um Krebs, mit Schmerz und wie man über ihn sprechen kann, aber auch mit selbsternannten Doloristen, die den Schmerz befürworten, mit Krebsfetischisten und den Lügen großer Unternehmen; sie unterzieht John Donne einer erneuten Lektüre, erfährt, dass ihr Chemotherapie-Medikament vor über hundert Jahren als Senfgas in Produktion ging, und findet schließlich Antworten in der Literatur anderer Autorinnen, die über ihre Erkrankungen und den nahenden Tod geschrieben haben: Kathy Acker, Audre Lorde, Susan Sontag, Virginia Woolf.

Alle Genregrenzen weit hinter sich lassend, hat Anne Boyer ein zutiefst berührendes und poetisches Buch über Krankheit im gegenwärtigen Kapitalismus geschrieben.

Buch
ISBN: 978-3-7518-0316-8
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2021
Originaltitel: The Undying (Englisch)
Schlagworte: Autobiografie, Krankheit, Brustkrebs, Literaturgeschichte, Pulitzer, Susan Sontag, Kathy Acker, Audre Lord, Krebs, Tod, Sterben, Feminismus, Politik, Medizin, Krankenhaus, Kunsttheorie, Literatur, Amerikanische Literatur, USA, Pulitzer-Preis 2020

»Am  Ende geht es eben nicht um Krankheit oder Frauen oder ein bewegendes Tagebuch. Sondern um alles.« – Harald Staun, FAS

»Die Unsterblichen, von Daniela Seel feinsinnig übersetzt, ist ein ebenso persönliches wie politisches Buch. Es ist ein literarisches Memoir, ein kluger, manchmal poetischer Essay. Ein Buch, das von vielen Verlusten handelt, auch jenen der Überlebenden – der ›Unsterbenden‹, wie es an einer Stelle heißt (was vielleicht der treffendere Titel gewesen wäre) –, und dabei und dennoch so reich ist.« – Carola Ebeling, Zeit Online

»Diese Entscheidung, den eigenen Text für fremde Erfahrungen zu öffnen, ist bemerkenswert, weil von einem Text über Krebs vor allem eine besondere Nähe erwartet wird, die kein anderes Genre herzustellen vermag. Es ist nicht der geringste unter den vielen bemerkenswerten Aspekten dieses Buches, dass Boyer immer wieder die Illusion dieser Nähe verweigert.« – Philipp Böhm, jungle world

»Das Leben an der Grenze zu seiner Auslöschung ist ernst, verzweifelt und leuchtet heller denn je. Anne Boyer jedenfalls ringt dem Nicht-Leben einer Todkranken so viele ergreifende Worte ab, dass ihr Buch wirkt wie ein Gegenzauber.« – Brigitte Neumann, SWR 2

»Boyer [gelingt] damit ein Text, der aufgrund seiner Klugheit, seiner gedanklichen Tiefe und des noblen und so disziplinierten, starken Kämpferherzes, das aus seinen Zeilen spricht, tiefen Eindruck hinterlässt und sehr berührt.« – Friederike Gösweiner, literaturkritik

  • Anne Boyer

    Anne Boyer, 1973 in Topeka, Kansas geboren, ist eine vielfach ausgezeichnete Lyrikerin und Essayistin. Ihr Buch Garments Against Women war einer der meistgelesenen Lyrikbände des Jahres 2015. 2018/2019 war sie Judith E. Wilson Fellow in Cambridge. Seit 2007 unterrichtet sie am Kansas City Art ... mehr

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