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Ursprünge des Antisemitismus
Per Leo fragt in dieser bahnbrechenden Studie nach den geistesgeschichtlichen Wurzeln von Rassismus und Judenverfolgung im Nationalsozialismus. Er zeigt, dass der Wille zur Ausgrenzung sich weniger als eigenständige Ideologie artikulierte, sondern in eine diffus rationale Weltanschauungskultur eingebettet war, die in dieser Form nur in Deutschland entstehen konnte. Am Beispiel des charakterologischen Diskurses rekonstruiert Leo die Route, auf der das allgemeine Problem menschlicher Ungleichheit und die besondere Frage nach dem »jüdischen Wesen« ihren Weg aus dem 19. ins 20. Jahrhundert fanden. Indem er darstellt, wie ab 1900 die Charakterologie – mit dem Philosophen und Graphologen Ludwig Klages als Leitfigur – zu einem zentralen Orientierungspunkt in der deutschen Geisteslandschaft wurde, ermöglicht Leo auch eine neue Sicht auf die immer noch ungeklärte Frage, wie die deutsche Bildungsschicht im Dritten Reich ankommen konnte. War es nicht möglich, persönliche Individualität ebenso als Charakterform aufzufassen wie rassische Typizität? Musste das »Land der Dichter und Denker« in der Naziherrschaft? wirklich untergehen?
»Leos Stärke liegt in der Konzentration auf eine reine Dogmengeschichte, die für eine geschichtswissenschaftliche Arbeit ganz und gar ungewöhnlich ist. (...) Nicht minder bemerkenswert ist Leos Talent zur aphoristischen Zuspitzung seiner Thesen. Sein Buch ist ein aufklärerisches Gegenstück zu Götz Alys Traktat "Warum die Deutschen? Warum die Juden?".«
- Patrick Bahners, FAZ
»Der Berliner Historiker und Philosop Per Leo fragt nach geistesgeschichtlichen Wurzeln von Rassismus und Judenverfolgung- eine große Studie, die Widerspruch herausfordert.«
- Thomas Steinfeld, SZ
»Es ist das Verdienst von Per Leos akribischer Studie, die eine überwältigende Stofffülle souverän arrangiert, die Rolle der deutschen Weltanschauungskultur auf dem Weg ins Dritte Reich nachdrücklich in Erinnerung zu rufen.«
- Judith Leister, NZZ