Der Maler und der Wanderer
Buch

Der Maler und der Wanderer

Caspar David Friedrichs Urkino

191 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Übersetzung: Akos Doma
Preis: 22,00 €

Vom Kino in der Spätromantik – der Großmeister der Essayistik über das, was Caspar David Friedrichs Wanderer im Nebelmeer erblickt.

In seinem neuem Buch stellt László F. Földényi, ausgehend von einer Analyse des Gemäldes Der Wanderer über dem Nebelmeer von Caspar David Friedrich, die Frage, was die Figur auf dem Bild wohl eigentlich sieht. Friedrich versuchte, das zu malen, was man mit dem »natürlichen« Sehen nicht wahrnehmen kann. Die Erforschung des Unsichtbaren hat innerhalb der Malerei das Vertrauen in die Gewissheit des natürlichen Sehens erschüttert.

Friedrichs Gemälde ist für Földényi das Beispiel einer Kritik des Sehens an sich, andererseits erkennt er darin eine Vorwegnahme all jener technischen Innovationen, die den Wirkungskreis des Sehens radikal erweitert haben. Es steht programmatisch für die Zeitenwende, in der gerade die Sehnsucht nach Natur das dezidiert moderne Topos des Unbewussten zur Sprache bringt.

Auf dem Felsen stehend erblickt der Wanderer nicht nur Wolken, Nebel und Dunst, sondern Bilder, die die verborgenen Schichten des Bewusstseins in ständige Bewegung bringen: So schaut er ins Nebelmeer und träumt dabei schon vom Kino.

Buch
ISBN: 978-3-7518-0318-2
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2021
Schlagworte: Perspektive, Aufklärung, Mystik, Metaphysik, Romantik, Kunst, 19. Jahrhundert, Kunsttheorie, Caspar David Friedrich, Kino

»So schlägt man demütig dieses Buch zu, in dem László Földényi am Ende neue Fragen statt Antworten liefert, und bleibt dankbar, dass der ungarische Literaturwissenschaftler [...] geistreich durchs unwegsame Gelände führt und in konstruktivistischer Manier gezeigt hat, dass jeder lediglich sieht, was der andere nicht sehen kann – aber dass beide Sichtweisen oft ebenso gültig wie ungültig sind, dass wir also keinen Anlass haben, der Welt als ein Gott entgegenzutreten.«
– Jan Drees, Deutschlandfunk

»Földényis Essay ist ein panoramaartig aufgefächerter Ausflug in die Kunst- und Kulturgeschichte und bietet nebenbei ein völlig neues, einzigartiges Porträt des Malers Caspar David Friedrich, von dessen Werk sich das breite Publikum [...]
durchaus brüskiert zeigte, weil der Künstler seiner Zeit weit voraus war.«
– Ulrich Klappstein, literaturkritik.de

»Caspar David Friedrich, ein Vorläufer der Moderne. Wer je Zweifel daran hatte, kann sich diese nach Lektüre dieses wohldurchdachten Buches ausräumen lassen. Klüger ist er danach sowieso.«
– Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten

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