Seit 1933 im italienischen Exil lebend, bewohnte Rudolf Borchardt verschiedene Villen, in deren Gärten er zum leidenschaftlichen Gärtner wurde. 1938 begann er seine Überlegungen zur Praxis, Geschichte und Philosophie des Gartens niederzuschreiben. So entstanden neben Auseinandersetzungen mit der Idee des Gartens, dem Unterschied von wilder und gezähmter Natur, dem Zusammenhang von Tod und Garten eine Sammlung von entlegen Wissenswertem und ganz konkreten praktischen Tipps zum Gärtnern und zur Blumenzucht, die im Leidenschaftlichen Gärtner zu einem sprachmächtigen Buch zufammengefasst sind. Das geplante große Gartenbuch erschien nicht mehr zu seinen Lebzeiten, es wurde posthum 1951 herausgegeben und avancierte sehr schnell zum Kultbuch. Lange Zeit vergriffen wird es hier in einer bibliophilen Taschenbuchausgabe zugänglich gemacht.
Buch
ISBN: 978-3-95757-284-4 9783957572844
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2016
Originaltitel: Der leidenschaftliche Gärtner (Deutsch)
Schlagworte: Gärten, Deutschland, Natur, Blumenzucht, Gärtnern, Nature Writing, Wildnis, Tod, Paradies, Handbuch, Bäume, Blumen, Erde
»Der jüdische Gelehrte, Lyriker und Schriftsteller (1877–1945) hat nicht weniger als eine poetische Kulturgeschichte der Humanitas anhand der Pflanzenwelten – inklusive eines enzyklopädischen ›Katalogs der Verkannten‹ – verfasst.«
- Sabine Vogel, Berliner Zeitung
»Borchardt spürt dem Thema Garten in allen Dimensionen nach. Er setzt sich mit Moden und Ideologien der Gartenarchitektur auseinander, beschreibt Blüten, Stauden und Böden, rezipiert Klassiker der Gartenkunst, schreibt über Barockgärten und die englische Gartenbautradition, befasst sich mit der Differenz zwischen wilden Blumen und Kulturpflanzen [...]. Borchardts Gartenbuch ist ein Zeugnis liebevoller Hingabe an den Garten.«
-Volker Pesch, Halali