Die erstaunliche Geschichte des Verbrennungszeitalters: Eine Entdeckungsreise durch die Weltliteratur auf den Spuren des Anthropozäns
Nicht nur in geologischen Schichten und in klimatischen Veränderungen haben sich Kohle, Öl und Erdgas bemerkbar gemacht. Auch in den Leben von Autorinnen und Autoren und ihren literarischen Figuren, in Gedichten, Dramen und Romanen schwelt es seit dem Übergang vom Holzzeitalter zum fossilenergetischen Zeitalter anders, brennen sich die fossilen Treibstoffe als Motiv und poetologische Triebkraft ein und werfen selbst am Kaminfeuer noch neuartige Schatten ins Erzählte wie in die politisch-soziale Geschichte – sei es bei Novalis, der als kursächsischer Beamter die Oberaufsicht über Braunkohlenbergwerke hatte, sei es bei Émile Zola, der in seinem berühmten Roman Germinal schildert, wie Kohle die Körper der Minenarbeiter durchdringt. Diesen »Leucht- und Aschespuren« folgt Susanne Stephan, auch mit Blick auf die im deutschsprachigen Raum erst noch zu entdeckenden Energy Humanities, in ihrem essayistischen Brennstoffbericht. Sie misst die Emissionen in der Atmosphäre des Literaturkanons und stößt dabei etwa in den Werken von Rilke, Goethe, Shelley, Melville, Krauß und Hilbig auf ein energetisches Unbewusstes, das nicht nur die Literatur-, Philosophie- und Erdgeschichte seit Langem schon befeuert, sondern auch die Gegenwart poetisch zu erhellen vermag.
Buch
ISBN: 978-3-7518-0359-5 9783751803595
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2023
Schlagworte: Energie, Energy Humanities, Verbrennung, Kohlenstoff, CO2, Gas, Novalis, Zola, Hilbig, Treibstoff, Anthropozän
»Vom ›Kohlescout‹ Novalis bis zum Walfänger Melville: Die Literaturgeschichte der Stunde, die noch mal aufs Brennstoffzeitalter zurückblickt, bevor die Wärmepumpenzeit beginnt.« – Marc Reichwein, Literarische Welt (Welt am Sonntag)
»Eine glänzende Literaturgeschichte der Heizung« – Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung
»Ein prächtiges Panorama von Brennstoffen in der Literatur« – Maike Albath, Deutschlandfunk
»Ein faszinierendes, aspektereiches Buch« – Wolfgang Schneider, Frankfurter Allgemeine Zeitung