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Das, was wir mit der Chiffre „1968“ bezeichnen, war eine grundlegende Kulturrevolution, die spätestens am 2. Juni 1967 mit der Erschießung Benno Ohnesorgs begann und erst in den späten Siebzigerjahren mit der Auflösung der K-Gruppen und der Gründung der Grünen endete. Willi Jasper, als Funktionär der maoistischen KPD/AO zehn Jahre Protagonist der Bewegung, blickt in seinem sehr persönlichen Bericht auf eine Zeit des Aufbruchs zurück, in der sich die Lektüre von Paul Celan und Theodor W. Adorno mit Proletkult und Arbeiterromantik verbanden und Happenings und Militanz in die Agitation in der Fabrik und die Teilnahme an Bundestagswahlen mit Ergebnissen im Promillebereich übergingen. Während eine Chinareise 1977 zur großen Desillusionierung führte, lösten sich die großen Hoffnungen der damaligen Zeit – entgegen aller Selbstzufriedenheit der Veteranen von 68 – bis heute nicht ein. So stellen sich aus der Gegenwart nicht nur Fragen an die Vergangenheit, sondern es richten sich auch Fragen aus der Vergangenheit an die Zukunft.
»Jasper zeigt, wie viel Mao in der Außerparlamentarischen Opposition (APO) steckte, wie viel APO in den Maoisten [...] Jasper redet eben nicht nur von geistigen, sondern von realen Dingen: von Ex-Nazis an den Unis und Vietnam; von Panzern in Prag, Dissidenten in Warschau, den Einfluß der SED auf die zerfallende APO [...] Jasper ist nicht langweilig, sein Buch schon garnicht. Es ist ein Ärgernis. Gut.«
– Alan Posener, Welt
»Unter den aktuellen Achtundsechziger-Rückblicksbüchern nimmt ein Buch eine Sonderstellung ein: »Der gläserne Sarg« von Willi Jasper. Mit seinem ruhigen, tastenden Ton gelingt es im nämlich, sowohl Selbstkritik an maoistischen und vielen anderen Illusionen von damals zu üben, als auch Kritik daran, dass die Revolte in bloße Ironie, Kultur, kurz: in einen Erfolg umgedeutet wird unnd damit in eine Selbsbbestätigung der Gegenwart.«
– Mark Siemons, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»[...]Jasper [hat] ein anregendes Stück Aufklärung über einen wichtigen Abschnitt der linksradikalen Fundamentalopposition in Westdeutschland vorgelegt – ohne jede Form der Raserei und Exorzierung.«
– Markus Mohr, junge Welt
»[...]Es gibt ein Erinnerungsbuch wie ›Der gläserne Sarg‹, das Jasper nun vorlegt, selten – denn es ist selbstkritisch [...] Er weiß, dass die Linke aus ihren Fehlern lernen sollte. Auch deshalb ist ›Der gläserne Sarg‹ ein wichtiges Buch«
– Jörg Sundermeier, taz