Überwachen und Strafen
Überwachen und Strafen
Im Panoptikum, Jeremy Benthams idealem Gefängnis- und Erziehungsbau, werden die Delinquenten permanenter Überwachung durch einen Aufseher unterzogen, der im Mittelpunkt eines kreisförmigen Gebäudes sitzt. Aber zu welchem Zweck? Michel Foucault interpretierte in seinem Werk Überwachen und Strafen (1975) Benthams Bau als Prototyp für die latente Perversion bürgerlicher Aufklärung, die Schizophrenie eines Liberalismus, der stets das Gute will und stets das Böse schafft. Aber stimmt das wirklich?
Die erste deutsche Übersetzung von Panoptikum offenbart die Aktualität von Benthams Gedankenwelt. Als Begründer des Utilitarismus und Anhänger des Wirtschaftsliberalismus war er davon überzeugt, dass der Kapitalismus der wahre Schlüssel zum Glück des Menschen ist - und nichts anderes als den Weg zum Glück wollte er mit dem Panoptikum jedem Menschen ebnen.
Ebook-Version ohne Interview mit Michel Foucault.
Ebook
ISBN: 978-3-88221-113-9 9783882211139
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2013
Reihe: Batterien
Nachwort: Henry Sidgwick
Originaltitel: Panopticon; or, The Inspection-House (Englisch)
Schlagworte: Gefängnisbau, Überwachung, Michel Foucault, Utilitarismus, Kapitalismus, Wirtschaftsliberalismus
»Benthams ökonomische Überzeugung, dass kein Mensch, weder der Verbrecher noch der Kranke, überflüssig sei und die Gesellschaft für jeden Verwendung finde, enthält in ihrer kalten Rationalität auch das Versprechen, dass jeder zu seinem Glück kommen möge und keiner preisgeben möchte.«
Der Freitag, Mai 2013
»Durch die pluralistische Auswahl der Autoren und der Sekundärliteratur beleuchtet der Band den Denker Bentham aus verschiedenen Blickwinkeln.«
Michael André, Getidan, März 2013
»Wie eine Detektivgeschichte liest sich diese Neubegegnung mit einem wichtigen klassischen Text, der in keiner Kulturgeschichte des Gefängnisses respektive des Ausbruchs fehlen dürfte. Was Herausgeber Christian Welzbacher im Verlag Matthes-&-Seitz nun vorlegt, ist nicht nur editorisch sorgfältig und buchgestalterisch gediegen, es ist vor allem inhaltlich eine kleine Sensation.«
Alf Mayer, CULTURMAG.de, 16. Februar 2013
»Es gibt wenige Protagonisten der europäischen Ideengeschichte, die einen so schlechten Ruf haben wie Jeremy Bentham (...). Der Architekturtheoretiker Christian Welzbacher hat vorgeschlagen, sich doch erstmal die Texte Benthams anzuschauen. In seinem Buch ›Der radikale Narr des Kapitals‹ hat er kürzlich die Umstände rekonstruiert, unter denen Benthams erfolgloses, aber nachwirkungsreiches Gefängnisprojekt entstand. Jetzt legt er den Urtext samt einigen erläuternden Materialien vor. (...) Mit der Kameraüberwachung der Städte und den Staatstrojanern hat das so wenig zu tun wie mit George Orwell. Es ging Bentham um das, was man heute Resozialisierung nennt.«
Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Februar 2013
Der Freitag, Mai 2013
»Durch die pluralistische Auswahl der Autoren und der Sekundärliteratur beleuchtet der Band den Denker Bentham aus verschiedenen Blickwinkeln.«
Michael André, Getidan, März 2013
»Wie eine Detektivgeschichte liest sich diese Neubegegnung mit einem wichtigen klassischen Text, der in keiner Kulturgeschichte des Gefängnisses respektive des Ausbruchs fehlen dürfte. Was Herausgeber Christian Welzbacher im Verlag Matthes-&-Seitz nun vorlegt, ist nicht nur editorisch sorgfältig und buchgestalterisch gediegen, es ist vor allem inhaltlich eine kleine Sensation.«
Alf Mayer, CULTURMAG.de, 16. Februar 2013
»Es gibt wenige Protagonisten der europäischen Ideengeschichte, die einen so schlechten Ruf haben wie Jeremy Bentham (...). Der Architekturtheoretiker Christian Welzbacher hat vorgeschlagen, sich doch erstmal die Texte Benthams anzuschauen. In seinem Buch ›Der radikale Narr des Kapitals‹ hat er kürzlich die Umstände rekonstruiert, unter denen Benthams erfolgloses, aber nachwirkungsreiches Gefängnisprojekt entstand. Jetzt legt er den Urtext samt einigen erläuternden Materialien vor. (...) Mit der Kameraüberwachung der Städte und den Staatstrojanern hat das so wenig zu tun wie mit George Orwell. Es ging Bentham um das, was man heute Resozialisierung nennt.«
Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Februar 2013