»[Bessing] gehört zu diesen Autoren der siebziger Jahrgänge, die es schaffen, aus der allgemeinen Geschäftigkeit die Stasis herauszupräparieren. Politisch gesehen sind sie Bewohner von Atlantis, werden wahrscheinlich zwischen den revolutionären 68ern und den klimabewegten Millenials zur vergessenen Generation absinken. Ihr Stil, ihre Kühle und Klarheit, die Fähigkeit, komisch ohne witzig zu sein, auch in dem ›Bonn‹-Essay zu bewundern, ist für immer unübertroffen.«
– Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung
Früher war Deutschland kleiner, und auch die deutsche Hauptstadt war von deutlich zurückhaltender Anmutung als das sich im eigenen Schmuddelglamour sonnende Berlin. Bonn ist bodenständig, sachlich und vielleicht ein bisschen zu leer. Vieles dort scheint zu groß geraten für das bescheidene Flair. Bonn ist das Museum der jungen Bundesrepublik. Dieses Buch versammelt Erinnerungen an diesen märklinhaften Zaubergarten, und zugleich taucht es ab in die Schattenwelt unter dem Heiligen Hügel. Damals in Bonn: Es gab Telefonapparate, Nachkriegstraumata und eine große starke SPD. Joachim Bessing und Christian Werner porträtieren in Wort und Bild die Schaltzentrale eines versunkenen Lands, seine Vergangenheit, Träume und Aussichten - nostalgisch, wo es angemessen, und bissig, wo es nötig ist.
Buch
ISBN: 978-3-95757-715-3 9783957577153
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2019
Reihe: punctum Bd. 010
Schlagworte: BRD, Alte Bundesrepublik, Wende, Helmut Kohl, Bonn
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