Beute
Buch

Beute

Eine Anthologie zu Kunstraub und Kulturerbe

430 Seiten, gebunden
Preis: 48,00 €
Das Pendant zum großen Bildatlas: Stimmen zu Entwendungen, Translokationen und Rückgaben in berühmten und unbekannten Texten von der Antike bis in die Gegenwart.

Die Frage der Restitution geraubter und enteigneter Kulturgüter ist nicht neu, es handelt sich vielmehr um eine Frage, die unweigerlich mit allen Kriegen in der Menschheitsgeschichte und den damit einhergehenden wechselnden Herrschafts- und Besitzverhältnissen verknüpft ist – und über die sich Intellektuelle und Autoren aller Zeiten und Kulturen den Kopf zerbrochen haben. Schon der antike Geschichtsschreiber Polybios tritt vehement gegen die Zurschaustellung erbeuteter griechischer Kunst in Rom auf, Cicero stellt die Frage, ob die Ankäufe eines sizilianischen Statthalters ohne Zwang vonstattengegangen seien. Auch Petrarca und Goethe haben zu dieser Frage Stellung bezogen, ebenso wie Victor Hugo und Emil Nolde. Bis hinein in die Gegenwart, über Aimé Césaire und François Mitterrand zu Aminata Traoré reichen die rund sechzig Quellen, die in diesem Band abgedruckt, kontextualisiert und analysiert werden. Sie machen deutlich: Europas Kunstsammlungen müssen sich der Frage der Provenienz stellen, wenn sie weiterhin als Stätten des Kulturtransfers und der Wissensvermittlung gelten wollen – und nicht als Orte der hegemonialen Machtdemonstration.

Buch
ISBN: 978-3-7518-0312-0
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Veröffentlicht: 2021
Schlagworte: Kunstraub, Postkolonialismus, Kolonialismus, Kunstgeschichte, Imperialismus, Kunstmarkt, Provenienz, Diebstahl, Trophäenwesen, Antike, Kulturgutverlagerung, translocation, Beutekunst

»Es lohnt sich, beide Bände parallel zu lesen und dabei den Querverweisen von einem zum anderen Buch zu folgen.« – Jana Kühn, Bücher-Magazin

»Beide Bände sind in Gestaltung, Aufbau und Inhalt trefflich gelungen und werden uns in den kommenden Jahren sicherlich als Standard-Referenzwerk zum Thema Kunstraub begleiten.« – Robert Obermair, ProZukunft

 

 

  • Bénédicte Savoy

    Bénédicte Savoy, 1972 in Paris geboren, lehrt Kunstgeschichte an der TU Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Kunst und Kulturtransfer in Europa, Museumsgeschichte sowie Kunstraub und Beutekunst. 2016 erhielt sie den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zusammen mit Felwine Sarr wurde Bénédicte Savoy vom Time Magazin zu den 100 einflussreichsten Menschen 2021 gewählt. 

  • Robert Skwirblies

    Robert Skwirblies ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin und forscht zu Kunsthandel, Sammlungs- und Museumsgeschichte im 18. und 19. Jahrhundert. Er ist PostDoc Fellow im Forschungscluster translocations.

  • Isabelle Dolezalek

    Isabelle Dolezalek ist Kunsthistorikerin mit einem Schwerpunkt in der Kunst des Mittelalters. Seit 2019 forscht und lehrt sie an der Universität Greifswald. Sie ist assoziiertes Mitglied des Forschungsclusters translocations.

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