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»Am laufenden Band« ist die Geschichte eines jungen Mannes, der als Zeitarbeiter in Fischfabriken und Schlachthöfen in der Bretagne arbeitet. In einer einfachen und einfühlsamen Sprache erzählt Joseph Ponthus mit viel Humor von seinem Arbeitsalltag. Er berichtet von Monotonie und Schichtarbeit, von Kälte und Gestank, von körperlicher Erschöpfung und dem allgegenwärtigen Tod von Tieren, aber auch von der Solidarität der Arbeiterschaft und der »paradoxen Schönheit« der Hallen. Während er am Fließband steht und gegen Tonnen von Wellhornschnecken kämpft, erinnert er sich an die Musikerinnen und Schriftsteller, die ihn prägten. Dank Dumas wird er wieder Musketier, mit Apollinaire ist er Lous Liebhaber, mit Marx kämpft er gegen die Auswüchse des Kapitalismus.
»Am laufenden Band« ist sowohl Versroman als auch soziologische Studie über die Mechanismen der Fabrikarbeit und die moderne Sklaverei in der Lebensmittelindustrie. Es vereint die Stimme des Arbeiters mit der des Intellektuellen – eine Liebeserklärung an die Kunst und eine zutiefst menschliche Hommage an die Arbeiterklasse.
»Dass solch ein breites Spektrum von Lesarten möglich ist, ist das Großartige an diesem Text, dessen Erzähler ›weder jung noch alt‹ ist und dessen Autor anderthalb Jahre nach Erscheinen des Buches 42-jährig an Leukämie gestorben ist.«
– Kristian Wachinger, Münchner Feuilleton
»Ein Buch mit Seltenheitswert.«
– Annette König, SRF
»Joseph Ponthus hat mit der Versform eine ungewöhnliche Form für den harten, zum Teil abstoßenden Alltag in der Fleischindustrie gewählt: Die Versform führt zur Rhythmisierung der Lektüre, transportiert die Leser*innen gewissermaßen ›am laufenden Band‹ durch den Fabrikalltag, zu dem die hohe lyrische Form zugleich einen spannungsvollen Kontrast bildet.«
– Stephanie Bremerich, analyse & kritik
»Täglich nach Schichtende schrieb Ponthus über die Absurditäten seines Alltags in den Fabriken. […] Der Rhythmus der Fabrik taktet nicht nur das Leben des schreibenden Leiharbeiters, sondern auch die Gestalt seines Buches: […] in freien Versen, fluide, ohne Punkt und Komma.«
– Elena Knerich, Bayrischer Rundfunk
»Unvergleichlich eindringlich.«
– Julia Kospach, trend (A)
»Der Ekel, die Brutalität, die fabrikmäßige Tötung von Lebewesen: Die massiven physischen und psychischen Belastungen einer erniedrigenden Knochenarbeit [...] beschreibt Ponthus detailliert auf eine sinnliche Weise, die die Grenzen des Erträglichen sprengt.«
– Thomas Schaefer, konkret
»Joseph Ponthus gibt in ›Am laufenden Band‹ Einblicke in das ausbeuterische System des Fleischerei-Kapitalismus. Claudia Hamm und Mira Lina Simon haben den Versroman nahezu perfekt übersetzt.«
– Sebastian Fobbe, Tralalit