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Als Joseph Paul Jernigan am 5. August 1993 hingerichtet wird – vor Sonnenaufgang, wie es das texanische Gesetz vorschreibt –, ahnt noch niemand, dass dies seine Wiedergeburt einläutet, die ewiges Leben bedeutet. Denn Jernigans Körper besitzt ideale Eigenschaften, um als erster Mensch digital rekonstruiert zu werden. Und so betritt der als Mörder Verurteilte 2002 als sein eigener Avatar den Cyberspace und wird damit zum ersten digitalen Untoten der Geschichte. Dies ist eine von sieben faszinierenden Erzählungen, in denen uns Philipp Schönthaler in eine Welt führt, die gerade im Entstehen begriffen ist. Auf seinen ersten Erzählband, der u. a. mit dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet wurde, folgt nun dieser groß angelegte Erzählzyklus, in dem er eine literarische Recherche nach den Ursprüngen unserer Gegenwart und Zukunft unternimmt. Jede der raffiniert gewebten Erzählungen ist Teil einer Archäologie des neuen Menschen, mit der Schönthaler die umwälzenden Veränderungen unserer Zeit und der ihr zugehörigen Digitalität zu verstehen versucht.
»Es ist eine Mixtur aus ›Tribute von Panem‹, ›Matrix‹ und George Orwells ›1984‹ [...], ein Buch das zwischen den Zeilen wandelt und nicht vor dem krassen Spagat zurückscheut. Die Erzählungen leben von ihrem dynamischen Sound, ihrer Präzision und Detailverliebtheit, ohne ihren spielerisch-freien und experimentellen Charakter aufzugeben. So entsteht eine visionäre Energie, die Kunstfertigkeit und Gesellschaftskritik literarisch klug zusammenbringt.«
- Björn Hayer, Berliner Zeitung
»Trotz des kühlen Tonfalls entbehren Schönthalers Geschichten nicht einer gewissen Ironie und inspirieren den Leser dazu, beim Nachdenken über Digitalisierung und Zukunft, einfach auch mal der Phantasie freien Lauf zu lassen.«
- Florian Schmid, Neues Deutschland
»Es geht immer um solche Umbruchsmomente, um das Eindringen des Zweifels in die nur der Idee nach geschlossenen Mensch-Maschinen-Logik. Letztere weiß Schönthaler [...] treffend zu parodieren.«
- Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»›Vor Anbruch der Morgenröte‹ kombiniert ein Sujet, das wie Science Fiction anmutet, aber aus der Historie der Gegenwart stammt, mit klassischen literarischen Qualitäten. Nahezu kommentar- und wertungslos, stilistisch konsequent und über alle Details informiert, lässt die Erzählung den Leser mit dem Geschehen allein. Das ist ein großer Vorzug.«
- Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche Zeitung
»Eindrucksvoll gelingt es Schönthaler, dem ersten Menschen, der vollständig digital durchleuchtet und erfasst wurde, mit den Mitteln der Literatur seine Würde zurückzugeben.«
- Oliver Pfohlmann, NZZ