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»Alles, was ist, kann verschwinden.«
Die besondere Intensität in Erik Lindners Gedichten, sie verdankt sich der hellwachen Aufmerksamkeit seiner Wahrnehmung und dem Zeitenmaß eines Gehenden. Durchlässig für das Sich-Ereignende, sammelt er Geschehnisse, komponiert sie mit feinstem Gespür für die wechselnde Tonalität von bestimmten und unbestimmten Momenten zu Reigen und verleiht ihnen damit erst Raum und Weile, sehr wohl sich bewusst: »Alles, was ist, kann verschwinden.«
»So entstehen Lindners Gedichtkompositionen wie durch ein langsam von fremder Hand gedrehtes Kaleidoskop, in welchem vagabundierende Eindrücke zu gebundener Aufmerksamkeit werden. Ein Eintreffen, Antreffen, Aufeinander- und Zusammentreffen von alltäglichen Koinzidenzen, die sich wie lose Späne unter einem unsichtbaren Magnet zu einem eher figurativen Ganzen formieren. Als solcher Sprachweltstoff erhält die Gerätschaft der Melancholie bei Lindner wieder einen neuen Zusammenhang und Glanz.« Andreas Langenbacher, NZZ, 27. Juni 2014
»Diese Deutungsoffenheit ist eine große Stärke von Linders Gedichten, in denen es keine Kausalität gibt, aber dafür "viele kleine Irrtümer", wie ein Titel lautet. Irrtümer, die sich am Ende womöglich als Wahrheit entpuppen.«
Volker Sielaff, Der Tagesspiegel, 30. März 2014
»So gelingt es Erik Lindner nicht nur, unsere Sprach- und Wahrnehmungsmuster auszuhebeln. Er schafft es auch, den Sinn für das Mögliche zu schärfen.«
Nico Bleutge, Süddeutsche Zeitung, 8. Oktober 2013